Ein Schultag mit weißem Kittel im Labor
Meine Klasse und ich waren am 25.01.23 mit unseren Lehrern Frau Moser und Herrn Richartz an der Fachhochschule Erfurt bei der Forschungsstelle für gartenbauliche Kulturpflanzen(FGK) in Erfurt. Die FGK beschäftigt sich mit Fragestellungen und Herausforderungen des praktischen Gartenbaus und bedient sich zur Lösung der Methoden der modernen Biowissenschaften. Durch die Kooperation mit anderen Forschungseinrichtungen ist die FGK in nationale und internationale Forschungsnetzwerke eingebunden.
Bei unserem Besuch wurden wir sehr herzlich von Frau Czekalla begrüßt und anschließend ging es in einen großen Konferenzraum, wo bereits weitere Kolleginnen des Teams auf uns warteten. Nachdem wir alle einen Platz gefunden hatten, wurden wir noch einmal herzlich von der Wissenschaftlerin Katja Burow begrüßt. Frau Burow erzählte uns dann, was bei der FGK gemacht wird und welche Projekte bei ihnen anstehen. Unter anderem wird hier untersucht, wie die Zucht neuer Pflanzen verbessert werden kann oder wie sich Mikroorganismen auf das Pflanzenwachstum auswirken. Anschließend erzählte uns Frau Burow, was wir machen werden, damit die Theorie auch praktisch erlebbar wird. Sie stellte uns fünf sehr interessante Stationen vor, an denen wir uns ausprobieren konnten. In weiße Laborkittel gekleidet, gingen wir in ein großes Gewächshaus. Im Gewächshaus teilten wir uns dann selbstständig in Gruppen ein und zogen Handschuhe an. Die technische Angestellte Sabine Czekalla gab jeder Gruppe eine Pflanze. Wir mussten dann vorsichtig die Wurzeln der Pflanze von Erde befreien und abwaschen – ein Gramm der Erde wurde aufgefangen. Danach ging jede Gruppe zu ihrer ersten Station. Bei Station 1 musste man die Wurzeln der Pflanze in einer Lösung säubern. Die oberflächensterile Wurzel legte man dann in eine Petrischale auf ein Kulturmedium. Die Versuchsleiterin sagte uns, dass sie uns in einer Woche Bilder zukommen lassen würde, auf denen wir dann sehen würden, ob Pilze oder Bakterien in der Petrischale gewachsen sind, welche die Pflanzenwurzeln besiedelten.
An Station 2 erfuhren wir etwas mehr über die verschiedenen Pilze und Bakterien, die im Boden leben. Anschließend wurde es wieder praktisch und jeder aus der Gruppe bekam eine Petrischale und durfte z.B. seinen nicht desinfizierten Finger einmal darauf abstreichen und danach auf einer anderen Petrischale seinen desinfizierten Finger abstreichen. Manche haben für diesen Test auch ihr Handy oder ein Schmuckstück benutzt. Auch dazu erhalten wir Bilder und werden sehen, was für Pilze oder Bakterien sich auf unserer Haut oder den Gegenständen befinden. Ich sage nur soviel – es war ziemlich eklig.
An Station 3 vermischten wir unsere anfangs abgewogene Erde mit einer Kochsalzlösung, diese haben wir dann immer wieder mit einer Pipette in einen neuen Behälter mit der gleichen Flüssigkeit gegeben, um so eine Verdünnungsreihe herzustellen. Insgesamt haben wir diesen Vorgang fünfmal wiederholt. Dann haben wir 4. und 5. Verdünnungsstufe erneut auf ein frisches Kulturmedium gegeben. Auch hier müssen wir auf die Ergebnisse warten, da die Pilze und Bakterien Zeit zum Wachsen brauchen. An Station 4 erzählte uns eine Mitarbeiterin etwas über ihre Aufgaben. Unter anderem untersucht sie die Wurzeln verschiedener Pflanzen mikroskopisch, um neue Erkenntnisse über das Wachstum zu gewinnen und deren Besiedelung mit Mykorrhiza-Pilzen. Wir durften uns dann auch eine Wurzel unter einem Mikroskop anschauen, was sehr interessant aussah, fast wie ein kleiner Baum. Dann zeigte uns die Mitarbeiterin noch eine Art kleines Album über die verschiedenen Pflanzen und deren Wurzeln. Station 5 war die Station, die alle Gruppen am spannendsten fanden. An dieser Station durften wir die DNA einer Banane untersuchen. Dazu haben wir die Banane mit einem Mörser zu Brei verarbeitet, dieser wurde anschließend mit einer Flüssigkeit vermischt. Das Gemisch wurde filtriert und mit eisgekühltem, reinem Alkohol vermischt. Hierdurch trennte sich die DNA aus der Lösung und schwamm oben auf dem Gemisch.
Nachdem wir alle Stationen abgearbeitet hatten, ging es noch einmal zurück in den Konferenzraum, wo uns das Team verabschiedete und wir uns für den tollen und interessanten Tag bedankten. Insgesamt war es ein kurzweiliger, erlebnis- und lehrreicher Tag für uns alle.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal herzlich bei Frau Burow und ihrem Team dafür bedanken.
Unser Dank geht auch an unsere Eltern, die uns in Fahrgemeinschaften wieder nach Hause gebracht haben und an Frau Radzuweit, die den Tag für uns organisiert hat.
Sophie Härter / Kl. 9a RS Schloßvippach
Die Fotos hat Daniel Schnell / Mitarbeiter der Fachhochschule Erfurt, Forschungsstelle für gartenbauliche Kulturpflanzen gemacht: