Klassenfahrt_9ab

Klassenfahrt Berlin Klasse 9ab

Am 14.05.2019, gegen 8.00 Uhr traten wir unsere Klassenfahrt von Schloßvippach nach Berlin an. Nach einer guten Fahrt fuhren wir gegen 12.00 Uhr in Berlin ein. Fünfzehn Minuten später kamen wir letztendlich auch im Hostel an. Da wir die Zimmer bereits 12.00 Uhr beziehen konnten, gingen wir davon aus, dass wir sie gleich bekommen würden. Jedoch wurde daraus nichts. Erst gegen 14.00 Uhr bekamen die ersten Schüler ihre Zimmerschlüssel, doch eben noch nicht alle. Denn das Zimmer, in dem ich war, wurde erst auf Mittwoch statt Dienstag gebucht. Also warteten wir noch ein paar Minuten vor dem Zimmer und sahen zu, wie es gereinigt wurde und ab und zu jemand aus dem Zimmer kam und uns besänftigend zusprach: „Nur noch ein paar Minuten.“ Gegen halb drei konnten wir dann trotz Falschbuchung unser Zimmer beziehen.

Lange Zeit zum Umziehen und Auspacken hatten wir dann doch nicht, denn halb drei sollten wir uns eigentlich schon wieder unten in der Lobby treffen, um unsere ersten Stationen  in Berlin zu erkunden. Nummer eins war das Brandenburger Tor. Dort erlebten wir quasi unseren ersten Berliner Moment, da mitten auf dem Pariser Platz ein halb nackter Mann mit Elefanten-Unterhose auf einem Fahrrad stand und ab und zu etwas in die Menge rief. Das  sorgte jedenfalls für Gesprächsstoff. Nach einer Weile liefen wir zum Holocaust Denkmal. Dort hielten wir uns einen Moment auf. Ich nutzte die Zeit und ließ, wie meines Erachtens der Großteil der Leute es tat, das gesamte Denkmal auf mich wirken. Es ist zwar nicht sehr ansehnlich, aber das muss ein Denk- oder Mahnmal auch nicht. Es sollte ja zum Denken anregen, was in unserer heutigen Zeit wieder an Bedeutung gewinnen sollte. Jeder, der schon einmal am Holocaust Denkmal war, wird wissen von welchem Gefühl ich schreibe, wenn man durch die immer größer werdenden Stehlen läuft. Vielleicht hat der Architekt die schleichende Katastrophe des zweiten Weltkrieges damit zum Vorschein bringen wollen. Schließlich fing diese auch klein und unbedeutend an und hatte dann ein erschreckendes Ausmaß an Größe und Grausamkeit erlangt.

Nach etwas Freizeit konnten wir auch in das unterirdische Museum. Bevor wir in das Gebäude durften, mussten wir noch durch die Personenkontrolle. In der Eingangshalle wurden wir dann schon mit dem Zitat „Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen. Darin lieg der Kern dessen, was wir zu sagen haben.“ von Primo Levi empfangen. Mit viel Schrift und aufklärenden Bildern ging es weiter. Am Ende des großen Flures waren noch ein paar sehr große Bilder von Opfern des Holocaust. Im nächsten Raum gab es eine Vielzahl an sehr ergreifenden Briefen aus den Konzentrationslagern. Oben an den Wänden stand ringsherum, wie viele Opfer aus den jeweiligen Ländern von der Erde auf das Konto des Holocaust gingen.

Die Zeit wurde knapp, somit konnten ein paar meiner Leute und ich in den nächsten drei Räumen nicht alles lesen. Was ich noch weiß, ist, dass in einem Raum über einige Familien berichtet wurde. Nach dem informativen  und ergreifenden Besuch bei dem Mahnmal ging es für uns  zum Alexanderplatz und danach wieder zurück ins Hostel.

Am nächsten Morgen erkundeten wir mit einer zweistündigen Bustour  Berlin und erfuhren viel Neues über unsere Hauptstadt. Da unsere Klassenfahrt an Geschichte und Sozialkunde angelehnt war, besuchten wir den Potsdamer Platz, wo wir ein wenig Mauerfeeling, Teilung der Stadt in DDR-Hauptstadt und Westberlin, bekamen. Anschließend liefen wir zur Topografie des Terrors. Dort gab es wieder sehr interessante aber auch nachdenkliche Texte. Nachdem wir diesen geschichtlichen Input verdaut hatten, ging es zum Checkpoint Charlie. Nach kurzem Aufenthalt dort fuhren wir mit S-Bahn zurück zum Alexanderplatz. Bei unserem Rückweg zum Generator Hostel wurden drei Schüler von der Straßenbahn ausgeschlossen, da die Türen plötzlich schlossen. Zum Glück hielt die Bahn einige Meter an der nächsten Station und nach sportlichen Sprint holten uns die drei wieder ein. Als wir in der Landsberger Allee ausstiegen, kamen wir schon zu unserem 2. Berlin-Moment. Da sich Stau beim Aussteigen bildete und ein sich vermutlich im Rausch befindender Passant vorbei wollte, jedoch nicht vorbei kam, kam Trubel auf. Fluchend zwang er sich durch unsere Menge. Als eine Schülerin fragte was denn Sache sei, rief er ihr zu: „ Es ist grün, du Fotze!“ Eingeschüchtert lief sie letztendlich weg, da er auch noch drohte, sie anzuspucken. Doch auch dieser aufregende Tag ging zu Ende. Am Donnerstagmorgen fuhren wir zum Sealife Berlin. Da wir ein paar Minuten zu früh da waren, standen wir plötzlich im Regen. Dabei wurden wenigstens alle durch diese erfrischende Dusche wach. Was ich persönlich sehr enttäuschend gefunden habe, waren die meines Erachtens viel zu kleinen Becken. Ein Pluspunkt war eine Vielzahl an Schildern, die auf das Plastikproblem in den Meeren aufmerksam machten. Es gab sogar ein extra Becken mit Plastik-Müll gefüllt, um dieses Problem darzustellen. Nach dem Aquarium-Besuch ging es für uns noch zur Hauptattraktion, dem Aquadom. Dort wurden wir noch einmal mit einer Vielzahl an Informationen übersät. Nach etwas Freizeit ging es für uns alle zum Deutschen Dom. Dort sollten wir Aufgaben erfüllen, aber keiner wusste so richtig wie, und so machte sich Verwirrung breit. Nach einer ausführlichen Erklärung haben es dann auch die Letzten geschnallt und somit besuchten wir unser letzes Geschichtsmuseum für diese Klassenfahrt. Im Deutschen Dom wird über die Deutsche Geschichte informiert, vom ersten Weltkrieg bis zur DDR war alles dabei. Am Abend machten wir uns voller Vorfreude auf zum Matrix Club. Herausgeputzt kamen wir an und nach einer kleinen Einweisung ging es los. Doch so toll, wie wir es uns vorstellten, war es dann doch nicht. Da es etwas langweilig war, waren der Großteil und ich froh, als wir ins Hostel zurück konnten. Umso stimmungsvoller war die Heimfahrt. Singend trafen wir im S-Bahnhofs-gebäude ein. Auch in der S-Bahn sangen wir putzmunter weiten. Natürlich wurde auch kräftig getanzt. Selbst unsere Lehrerinnen konnten wir anstecken. Im Hostel fielen wir schließlich müde aber glücklich ins Bett.

Am Freitag packten die Letzten ihre Koffer und nach dem typischen Hostel-Frühstück traten wir die Heimreise an.

Ich denke, unsere Lehrerinnen und Herr Stroeter, unser begleitender Papa, waren froh, dass die Klassenfahrt bis auf ein paar kleine Zwischenfälle doch sehr friedlich und schön abgelaufen ist.  Die befürchteten Eskapaden, die man bei einer pubertierenden 9. Klasse erwarten würde, traten nicht ein. Deswegen bekommen Frau Schramm, Frau Stecklum, Frau Wagner und Herr Stroeter von uns allen ein riesengroßes DANKESCHÖN.

Emma-Luise Kroll

Brandenburger Tor
Sony-Center
Potsdamer Platz
Holocaust-Mahnmal
Am Neptunbrunnen
Warten aud die S-Bahn
Am Deutschen Dom